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Wie groß ist eigentlich das Internet?

Seit seiner Entstehung hat sich das Internet zu einer der wohl einflussreichsten Erfindungen unserer Zeit entwickelt. Plötzlich hatten die Menschen die ganze Welt in greifbarer Nähe. Aber haben Sie sich jemals gefragt, wie groß diese "Welt" eigentlich ist? Bedenken Sie Folgendes: Während Sie diesen Satz lesen, wurden bereits über eine Million Stunden an Netflix-Inhalten gestreamt, Tausende Stunden an YouTube-Videos hochgeladen und unzählige Bilder auf Instagram gepostet. Laut dem Weltwirtschaftsforum entspricht dies nur einer Internetminute, und die Zahl wird weiter steigen. 

Wie groß ist das Internet also und wie viele Daten gibt es dort? Nun, bis 2024 hat die Welt bereits rund 149 Zettabyte (ZB) an Daten erzeugt, und bis Ende 2025 wird diese Zahl voraussichtlich bei etwa 181 Zettabyte liegen. Einige Prognosen gehen davon aus, dass sie etwas niedriger ausfallen wird, nämlich bei etwa 175 ZB, aber der Unterschied ist marginal. Wenn Sie sich fragen, was ein Zettabyte ist, ist das angesichts der Größe dieser Zahl durchaus berechtigt. In Standard-Dezimal-Einheiten entspricht ein Zettabyte einer Billion Gigabyte an Daten, was es in den Bereich der Zahlen bringt, deren Größe der menschliche Verstand nicht wirklich erfassen kann. Das gibt Ihnen eine Vorstellung davon, mit welcher Größenordnung Sie es zu tun haben, wenn Sie über die Größe des Internets sprechen.

Die Größe des Internets messen

In Wirklichkeit ist der Versuch, die Größe des Internets zu messen, wie der Versuch, den Ozean mit einem Eimer zu messen – nämlich ziemlich unmöglich. Man kann mit dem "Surface Web" beginnen, dem Teil, der von Suchmaschinen indexiert wird und laut dem Worldwide Web Size Project fast vier Milliarden einzelne Seiten umfasst. Diese Methode lässt jedoch die riesigen Datenmengen im Deep Web außer Acht: private Datenbanken, sichere Netzwerke, App-Inhalte und alles andere, was wir mit einer Google-Suche nicht erreichen können.

Eine andere Betrachtungsweise ist die Datenproduktion. Laut Exploding Topic erzeugen Menschen täglich etwa 402 Millionen Terabyte an Daten. Das sind mehr als 147 Zettabyte pro Jahr – und diese Zahl wächst rapide. Health IT erklärt, dass es nicht nur Social-Media-Beiträge oder Videos sind, die zu dieser Flut beitragen. Auch Smart Devices, Wearables, vernetzte Autos und Cloud-Plattformen tragen dazu bei, oft auf eine Weise, die wir gar nicht bemerken.

Was oft übersehen wird, ist, dass es bei der "Größe" des Internets nicht nur um das Volumen geht. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2023 hat die fünf Faktoren von Big Data ermittelt: Volumen, Vielfalt, Geschwindigkeit, Wert und Verlässlichkeit. Nach diesem Maßstab sind die weltweit größten Datenproduzenten nicht immer Social-Media-Unternehmen. Der Teilchenbeschleuniger des CERN beispielsweise generiert täglich Petabytes an Daten und kann damit mit den Datenmengen der Technologieriesen mithalten.

Der Grund, warum Größe eine Rolle spielt

So sehr wir auch von Daten abgekoppelt sind, da sie immaterieller Natur sind, haben die Zahlen doch Konsequenzen. Rechenzentren, deren einziger Zweck darin besteht, den Großteil dieser Informationen zu verarbeiten und zu speichern, verbrauchen unglaublich viel Strom und Wasser. Schätzungen zufolge verbrauchen Rechenzentren weltweit fast 2 % des weltweiten Stroms, während große Rechenzentren täglich bis zu 5 Millionen Gallonen Wasser verbrauchen können. Zwar nutzen einige Unternehmen wie Amazon aufbereitetes Wasser zur Kühlung ihrer Rechenzentren, doch wird dieser Fußabdruck mit der stetigen Zunahme globaler Daten nur noch größer werden. Das Verrückte daran ist, dass diese Zentren nicht einmal alle Daten speichern, da ein Großteil davon in Cloud-Speichern untergebracht ist.

Sicherlich gibt es auch positive Aspekte, wie beispielsweise die Tatsache, dass KI, personalisiertes Online-Shopping und Forschung alle von den riesigen Datenmengen angetrieben werden. Aber auch dies bringt eine Reihe von Problemen mit sich, wie beispielsweise die Frage, wie der Datenschutz bei der Nutzung von Apps gewährleistet werden kann, wie Energie effizienter genutzt werden kann und wie verhindert werden kann, dass die Infrastruktur vollständig zusammenbricht.

Die Wahrheit ist, dass niemand eine perfekte Methode hat, um die Größe des Internets zu messen. Ob man nun gespeicherte Dateien, tägliche Streams oder replizierte Kopien zählt, die "Größe" des Internets verändert sich ständig. Letztendlich gibt es eine Sache, über die sich alle einig sind: Die digitale Welt wird in nächster Zeit nicht an Schwung verlieren. Je mehr wir uns auf Technologie und Daten verlassen, desto weiter werden die Zahlen steigen.