Was ist die Windows-Registry und

Was ist die Windows Registry

Die Registry in Windows ist ziemlich umfangreich. Deshalb macht es wenig Sinn, die Registry manuell zu durchforsten. Man braucht gewisse Orientierungsansätze. Für Einsteiger, die noch nie an der Registry gearbeitet haben, aber auch für alle anderen Registery-Interessierten finden Sie hier alles, was Sie über den Registry-Editor wissen müssen und wie man ihn benutzt.

Inhaltsverzeichnis

Die fünf Zweige der Registry

Wenn Sie Regedit starten, gelangen Sie immer zur "Hauptübersicht", der fünf Zweige der Registery:

  1. HKEY_CLASSES_ROOT
  2. HKEY_CURRENT_USER
  3. HKEY_LOCAL_MACHINE
  4. HKEY_USERS
  5. HKEY_CURRENT_CONFIG

Den Registry-Editor öffnen Sie in dem Sie auf das Windows-Startsymbol klicken und "Registrierungs-Editor" eintippen.

Windows-Registry öffnen

Zwei dieser Hauptzweige bilden eine Ausnahme: HKEY_CURRENT_USER und HKEY_CURRENT_CONFIG. Sie enthalten keine echten Konfigurationsinformationen. Vielmehr sind diese beiden Zweige sind nur eine "Abkürzung" für andere Zweige des Registers. Was Sie dort ändern, ändert sich automatisch in einen der anderen drei Zweige.

HKEY_CLASSES_ROOT - Kompatibilität mit Windows 3.x

Dieser Registry-Zweig existiert also nur aus Kompatibilitätsgründen zum alten Windows 3.x. Er enthält die Informationen, die in der REG.DAT-Datei von Windows 3.x zu finden waren - unter andere die Dateityp-Zuordnungen.

"Echte" Windows-Programme brauchen sich nicht um die Informationen aus HKEY_CLASSES_ROOT zu kümmern. Für Windows-Programme gibt es eine separate Kopie dieser Einträge. Diese Kopie ist in dem "Unterzweig" HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Classes. Windows synchronisiert beide automatisch. Wenn Änderungen in HKEY_CLASSES_ROOT vorgenommen werden, werden sie automatisch auch in HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Classes geändert - und umgekehrt. In welchem der Zweige Sie Änderungen vernehmen, ist also egal.

HKEY_LOCAL_MACHINE - Einstellungen, die immer gültig sind

Dieser Zweig enthält alle computerspezifischen Informationen. Dazu gehören die installierte Hardware und allgemeine Softwareeinstellungen. Alle hier gespeicherten Daten sind für alle Benutzer gültig, die sich auf dem lokalen Computer, einloggen. Je nachdem, was Sie installiert haben, kann HKEY_LOCAL_MACHINE verschiedene Unterzweige enthalten. Einige davon sind jedoch immer vorhanden. Dies sind:

Hardware

Informationen, die von der Windows-Hardware-Erkennung beim Hochfahren des Computers geliefert werden bestimmt wurden. Dies umfasst sowohl die installierte Hardware als auch die verwendete Ressourcen wie IRQs und DMA-Kanäle.

Config

Informationen über alternative Hardware-Konfigurationen des Computers. Dies sind die Hardware-Konfigurationen aus der Liste der Hardware-Konfigurationen in der Anwendung "System" von der Systemsteuerung aus.

Enum

Informationen über die Art und Weise, in der Geräte an den Bus angeschlossen sind.

Software

Dieser Zweig enthält alle systemweit gültigen Konfigurationsinformationen der installiertenAnwendungsprogramme. Hier finden sich beispielsweise Vorgabewerte eines Programmsund seine Pfadinformationen.

System

Enthält alle möglichen und die aktuellen Einstellungen aller Gerätetreiber.

HKEY_USERS - benutzerabhängig

Dieser Zweig der Registry enthält für jeden Benutzer eines Computers einen separaten Unterzweig. In jedem von ihnen werden die für diesen Benutzer gültigen Einstellungen aller Anwendungsprogramme gespeichert. Immer wenn sich ein Benutzer am PC anmeldet, wird der Zweig HKEY_CURRENT_USER so eingestellt, dass er auf den entsprechenden Unterzweig von HKEY_USERS zeigt. Selbst wenn Sie der einzige Benutzer Ihres Windows-PCs sind, enthält HKEY_USERS mindestens zwei Unterzweige: Ihren und einen weiteren mit dem Namen "Default". "Default" wird verwendet, wenn sich ein Benutzer, der noch nie mit dem Computer gearbeitet hat, anmeldet oder wenn Sie sich unter einem neuen Namen anmelden.

HKEY_CURRENT_USER

Dieser Zweig wird, wie im vorigen Abschnitt beschrieben, durch HKEY_USERs bestimmt.

HKEY_CURRENT_CONFIG - aktuelle Hardware-Situation

Das Wort "config" in diesem Zweig ist irritierend: Hier wird nicht die Konfiguration der Hardware (Interrupts und Co) gespeichert, sondern deren aktuelle Einstellungen - zum Beispiel die Bildgröße und Farbtiefe, mit der die Grafikkarte gerade arbeitet.

Für Einsteiger: Registry und Editor beherrschen

Mit Einführung der Windows-Registry wollte Microsoft das Betriebssystem-Konfigurationschaos der alten Tage beseitigen - sämtliche Konfigurationseinstellungen von Soft- und Hardware sollten in einer gemeinsamen Datenbank eingetragen werden, also weg mit den DOS-Startdateien und den vielen INI-Dateien des alten Windows 3.x. Aus der Idee ist nichts geworden:
Erst mussten aus Abwärtskompatibilitätsgründen die alten Konfigurationsdateien beibehalten werden, dann kamen die einige Hersteller, die das Windows Registry-Konzept nicht kapierten und ihre Treiber und Parameter weiterhin in den alten Konfigurationsdateien eintrugen.

Obwohl die Registry eine zentrale Datenbank ist, sind seine Informationen nicht in einer einzigen Datei verfügbar: Windows verwendet mindestens die Dateien SYSTEM.DAT und USER.DAT, um Konfigurationsdaten zu speichern. Es können auch zusätzliche Registry-Dateien erstellt werden, z.B. wenn Windows in einem lokalen Netzwerk installiert ist. Alle Registry-Dateien werden auf dem Bildschirm als ein einziges Ganzes dargestellt - durch ein Werkzeug, das speziell für die Bearbeitung der Registry entwickelt wurde: den Registry-Editor (regedit.exe). Willkürliche Eingriffe in die Registry können Windows komplett unbrauchbar machen. Aus diesem Grund hat Microsoft regedit.exe ein wenig versteckt, um Anfänger vor fatalen Experimenten zu schützen. Der Editor ist im Windows-Verzeichnis unter dem Programmnamen regedit.exe zu finden. Wenn Sie möchten, können Sie eine Verknüpfung dieses Programms auf den Desktop ziehen, um den Editor schneller zu starten.

Achtung! Machen Sie immer zuerst ein Backup der aktuellen Registry, dann können Sie experimentieren. So ist sichergestellt, dass wenn was schiefgeht, kann der alte Zustand wieder hergestellt werden.

Der Registry-Editor

Windows-Registry öffnen

Der Registry-Editor ist das zentrale Werkzeug für die Arbeit mit der Registry. Denken Sie daran, dass er nur als letztes Mittel gedacht ist: Sie sollten ihn nur verwenden, wenn es beim besten Willen keine Möglichkeit gibt, eine bestimmte Option einzustellen. Es ist immer besser, die Systemprogramme und den Gerätemanager zu benutzen, als Änderungen direkt in der Registry vorzunehmen. Es gibt keine Prüfmechanismen in der Registry. Wenn Sie einen falschen Interrupt-Wert eingeben, schluckt die Registry diesen.

Die Benutzung des Registry-Editors ist im Prinzip recht einfach - andererseits aber auch kompliziert. Einfach, weil der Editor nur über einen spärlichen Funktionsumfang verfügt, kompliziert, weil die Menge an Informationen in der Registry das Auffinden von Einträgen erschwert. Zudem enthält die Registry nicht nur "menschenlesbare" Daten, wie dies bei .INI-Dateien der Fall war, sondern auch binäre Werte und andere Informationen, die ausschließlich für Software-Abfragen bestimmt sind.

Zu letzteren gehören z.B. OLE-spezifische Daten. Sie liegen in der folgenden Form vor {B54DCF20-5F9C-101B-AF4E-00AA003F0F07} und werden zur eindeutigen Identifizierung von Programmen und zugehörigen Datendateien verwendet. (Der Beispieltext identifiziert Microsoft Access.)

Im Allgemeinen sollten Sie die Finger von solchen Informationen lassen - es sei denn, Sie möchten, dass Ihr Notepad beim nächsten Doppelklick auf eine Word-Datei anstelle von Word gestartet wird.

Registry-Regeln

Der Registry-Editor zeigt die vorhandenen Daten auf die gleiche Weise an, wie Sie es vom Windows Explorer gewohnt sind. Im linken Fenster befindet sich eine Baumstruktur, im rechten Fenster wird der Inhalt des ausgewählten Zweiges angezeigt. Genau wie Verzeichnisse können Zweige beliebig tief verschachtelt werden. Zweige können auch andere Zweige enthalten. Die eigentlichen Daten bestehen aus einem Schlüssel, der als Text zur Verfügung steht, und einem Wert. Es gibt drei verschiedene Arten von Werten:

  • Zeichenfolge (String)
    Ganz normale Texte - lassen sich in der Regel leicht bearbeiten
  • Binärer Wert (Binär)
    Daten, die im Binärformat gespeichert sind; ohne Programmierkenntnisse schwer zu entziffern
  • DWORD-Wert (DWORD)
    Zahlen

Um einen neuen Schlüssel zu erstellen, klicken Sie mit der rechten Maustaste in das rechte Editorfenster. Dann müssen Sie eine der drei möglichen Wertarten auswählen. Im Pulldown-Menü des Registry-Editors erhalten Sie eine Hilfe. Sie beschreibt unter anderem genau, wie Sie Schlüssel und Werte hinzufügen oder ändern können.

Hier die wichtigsten Funktionen des Registry-Editors im Überblick:

  • Wert eines Eintrags ändern
    Links-Doppelklick mit Maus auf Eintrag, oder Rechts-Klick und im Menü "ändern" wählen
  • Neuen Eintrag anlegen
    Rechts-Klick auf das rechte Fenster (nicht auf einen Eintrag klicken!), im Menü "neu" wählen
  • Eintrag umbenennen (wichtig für Testzwecke!)
    Rechts-Klick auf Eintrag im linken Fenster

Suchmethoden - Einträge präzise finden

Um einen gewünschten Eintrag in der Registry zu finden, verwenden Sie den Befehl "Suchen" aus dem Menü "Bearbeiten". In der Suchmaske können Sie angeben, auf welche Arten von Einträgen sich die Suche beziehen soll: Schlüssel (Keys), Werte (Values) oder Daten (Data). Unter Schlüsseln versteht der Registry Editor Verzweigungen im linken Fenster, "Values" sind die Bezeichnungen der einzelnen Einträge, und "Data" bezeichnet die tatsächlichen Daten der Einträge.

Sie können nach Schlüsseln, Werten und Daten suchen. Im Zweifelsfall kreuzen Sie einfach alles an und entfernen das Häkchen bei "Ganze Zeichenfolge" - dann wird alles durchsucht.

Importieren/Exportieren

Um die gesamte oder einen Teil der Registry zu exportieren, verwenden Sie den Befehl "Exportieren..." aus dem Menü "Datei" des Registry-Editors. Der Registry-Editor exportiert dann den aktuell ausgewählten Zweig (oder alle) und speichert ihn in eine Datei mit der Endung .reg. Eine solche .reg-Datei ist keine echte "Registry-Datei", sondern eine reine Textdatei und kann daher mit einem Texteditor bearbeitet werden. Das Exportieren der Registry lohnt sich aus mehreren Gründen:
- Mit der Suchfunktion eines Texteditors können Sie Einträge in einer .reg-Datei viel schneller finden als mit dem sehr langsamen Suchmechanismus von Regedit.exe.
- Sollte eine größere Reparatur der Registry notwendig sein, z.B. die Änderung aller Dateiverweise "c: ie11" in "c: ie12", kann dies auch schneller mit Suchen/Ersetzen in der exportierten Text-Registry-Datei erfolgen.

Um eine .reg-Datei wieder in die Registry einzulesen, haben Sie zwei Möglichkeiten:

- Doppelklicken Sie im Windows Explorer auf die .reg-Datei.
- Importieren Sie sie mit dem Registry-Editor.

Regedit - wichtige Parameter im DOS-Modus

Regedit.exe kann auch unter MS-DOS ausgeführt werden. Dies ist wichtig, um eine gesicherte Registry-Datei wiederherstellen zu können, wenn Windows nicht mehr startet.

Achtung! Unter DOS benötigt regedit.exe viel freien konventionellen Hauptspeicher, wenn der Registry-Inhalt massiv gewachsen ist - und das ist fast immer der Fall.

Unter DOS sind folgende Regedit-Aufrufe relevant:

Exportieren: regedit [/L:system] [/R:user] /e file.reg [regkey]

[/L:system] und [/R:user] (Pfad) geben optional die Pfade an, wo system.dat und user.dat gespeichert sind, so regedit nicht in deren Verzeichnis ausgeführt wird.

file.reg steht für die .reg-Datei, die exportiert werden soll.

Mit [regkey] können Sie optional einen der fünf Registry-Zweige angeben - dann wird nur dieser Zweig in die .reg-Datei exportiert.

Importieren: regedit [/L:system] [/R:user] /c file.reg

[/L:system] und [/R:user] (Pfad) geben optional die Pfade an, in denen system.dat und user.dat gespeichert sind, so regedit nicht in deren Verzeichnis ausgeführt wird.

file.reg steht für die .reg-Datei, die importiert werden soll.

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