Kaum ein User bringt SSDs an die Grenze ihrer Lebensdauer

Kaum ein User bringt SSDs an die Grenze ihrer Lebensdauer

Vor über einem Jahr hat Techreport einen Langzeit-Test mit SSDs begonnen, um die Lebensdauer auf die Probe zu stellen. Mittlerweile sind die meisten SSDs ausgefallen - zwei Modelle jedoch laufen immer noch.

Der Zweck des Tests war es, herauszufinden ob die Angabe der Hersteller bezüglich der Lebensdauer moderner SSDs auch der Realität entsprechen. Denn die Flash-Bausteine in den SSDs haben nur eine eingeschränkte Lebensdauer. Das liegt daran, dass beim Beschreiben der Speicherzellen bei diesen langsam aber sicher ein Verschleiß eintritt und sie somit über kurz oder lang ihren Geist aufgeben.

Der Test startet im Herbst des letzten Jahres. Zum Einsatz kamen damals 5 unterschiedliche Modelle: Intel 335 Series, Kingston HyperX 3K, Corsair Neutron Series GTX, Samsung 840 und die Samsung 840 Pro Series. Dabei zeigte sich, dass die Angaben der Hersteller grundsätzlich sehr konservativ sind. So gibt Intel bei seiner SSD zum Beispiel eine Lebensdauer von 3 Jahren an. Wobei man davon ausgeht, dass täglich ca. 20 Gigabyte auf das Gerät geschrieben werden. Das entspricht in 3 Jahren 22 Terabyte an Daten. Dieser Wert kann dem entgegengesetzt werden, nach welcher Menge die SSDs wirklich ausfielen.

Die Intel 335 war dann auch als eine der ersten SSDs kaputt. Allerdings hatten die Tester bis zu diesem Zeitpunkt 750 Terabyte Daten auf den Speicher geschrieben. Dies ist etwa das 34fache der Datenmenge, die der Hersteller vorgibt. Bevor die SSD jedoch den Dienst verweigerte gab es eine Vielzahl von Warnungen, die den Tausch des Mediums anmahnten.

Eine HyperX 3K erreichte 'lediglich' 728 Terabyte. Ausgerechnet von diesem Modell wurden zwei identische Fabrikate ins Rennen geschickt. Die Samsung 840 verweigerte den Dienst als drittes System. Nach bereits 100 Terabyte meldete diese die ersten defekten und somit stillgelegten Speicherzellen. Dies dürfte daran liegen, dass Samsung den sensibleren TLC NAND einsetzt. Die Samsung 840 hielt jedoch, dank des geschickten internen Management, bis zu einer Datenmenge von 900 Terabyte durch. Als nächstes fiel die Corsair Neutron GTX aus, die nach 1,2 Petabyte plötzlich keinen Mucks mehr von sich gab.

Somit blieben noch 2 SSDs im Rennen: Die Samsung 840 Pro und die zweite HyperX 3K. Beide Systeme haben gegenwärtig die beeindruckende Marke von zwei Petabyte geschriebener Daten überschritten. Um auch noch zusätzlich die Datenintegrität zu testen, wurden die beiden SSDs für 10 Tage vom Strom genommen. Danach sollte eine 200 Gigabyte große Datei noch korrekt vorliegen - dies haben bei Modelle ohne Probleme gemeistert.

Der Test zeigt also, dass keines der geprüften Modelle von einem normalen User an seine Grenzen gebracht werden kann. Nicht desto trotz der Hinweis, dass man sich nicht immer 100 Prozentig darauf verlassen sollte. Zu einem regelmäßiges Backup wird weiterhin geraten, damit wichtige Daten nicht doch verloren gehen.

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