Funktionsweise der boot.ini

Funktionsweise der boot.ini

Während man unter Windows XP, und frühere Versionen, noch direkt die Datei Boot.ini mit einem Texteditor editieren konnte, ist dies unter Windows Vista, 7 und 8 nicht mehr möglich. Das Konzept wurde aus verschiedenen Gründen geändert. Zum einen bringt Microsoft Sicherheitsaspekte als Begründung, da die boot.ini zu einfach manipulierbar sei. Zum anderen ist das neue System flexibler und unter anderem auch kompatibel mit EFI-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Das neue System ist in 3 Einheiten aufgeteilt: ein Windows Boot Manager, die Ladefunktion für das Betriebssystem und die Routine zum Fortfahren aus dem Ruhezustand. Bisher wurden diese Aufgaben von ntldr erledigt. BCDEdit gehört zum Lieferumfang und befindet sich im Ordner %WINDIR%\System32.

Windows Vista, 7 und 8 installieren die eigenen Bootloader, den sogenannten "BCD Store" (Boot Configuration Data Store". Dabei handelt es sich um eine Binär-Datei. Damit wird verhindert, dass sie mit einem Texteditor editiert werden kann. Das Tool für die Bootoptionen heißt BCDEdit und ist ein Befehlszeilentool, das Sie über die Eingabeeinforderung aufrufen können.

Hinweis: BCDEdit benötigt Administrationsrechte um Änderungen an den Startkonfigurationsdaten vorzunehmen.

Allgemeine Befehlszeilenoptionen:

bcdedit /? - alle verfügbaren Parameter

Auf Speicher angewendete Befehlszeilenoptionen:

bcdedit /createstore - erstellt einen neuen / leeren Startdaten-Speicher
bcdedit /export "D:\Backup\BCD Backup" - erstellt ein Backup "BCD Backup" auf dem Laufwerk "D"
bcdedit /import "D:\Backup\BCD Backup" - stellt die Sicherung "BCD Backup" von "D" wieder her

Auf Speichereinträge angewendet Befehlszeilenoptionen:

bcdedit /create - erstellt neue Einträge
bcdedit /copy - erstellt Kopien von Einträgen im Speicher
bcdedit /delete - entfernt ein Element aus Eintrag

Auf Eintrag angewendete Befehlszeilenoptionen:

bcdedit /set - legt die Optionswerte im Speicher fest
bcdedit /deletevalue - löscht Optionen aus dem Speicher

Steuern der Ausgabe:

bcdedit /v - alle Bezeichner vollständig angezeigen
bcdedit /enum all - aktuelle Boot Einstellungen

Steuern des Start-Managers:

bcdedit /bootsequence - legt die Reihenfolge der Anzeige für den Start-Manager beim nächsten Startvorgang fest
bcdedit /default - legt den Standardeintrag für den der Start-Manager fest
bcdedit /displayorder - legt die Anzeigenreihenfolge für das Menü
bcdedit /toolsdisplayorder legt die Anzeigenreihenfolge für das Menüs
bcdedit /timeout 15 - ändert die Timeout-Dauer bei der Bootauswahl

Steuern der Notverwaltungsdienste:

bcdedit /ems - aktiviert oder deaktiviert Notverwaltungsdienste des angegebenen Betriebssystem-Starteintrag
bcdedit /bootems - aktiviert oder deaktiviert Notverwaltungsdienste des angegebenen Eintrag
bcdedit /emssettings - Festlegung der globalen Einstellungen der Notverwaltungsdienste fest

Steuern des Debuggens:

bcdedit /debug - aktiviert oder deaktiviert den Debugger
bcdedit /bootdebug - aktiviert oder deaktiviert den Startdebugger
bcdedit /dbgsettings - globale Debuggereinstellungen für das System

Ein Feature, das es vor Windows Vista, 7 und 8 noch nicht gab, ist das Ändern der Bootoptionen zum Startzeitpunkt. Somit kann mit ein wenig Experimentierfreude die gewünschte Konfiguration gefunden werden. Dazu benötigen Sie den Befehl

BCDEDIT /SET OPTIONSEDIT YES