Durch das Windows 11 23H2 Update werden AMD-Übertaktungsprofile gelöscht
Übertaktungsprofile und Einstellungen, die in Treibern gespeichert sind, werden bei einigen Benutzern nach dem Neustart des Systems gelöscht.
Microsofts Windows 11 23H2 Moment 4 Update, das letzte Woche veröffentlicht wurde, führte eine Reihe neuer Funktionen ein, wobei der einheitliche AI Copilot eines der Highlights darstellte. Allerdings gibt es nach dem Update einen Konflikt mit AMD-Grafikkarten. Berichten zufolge werden die in den Treibern gespeicherten Übertaktungsprofile und Einstellungen von AMD-Benutzern nach einem Neustart des Betriebssystems gelöscht, was für die Benutzer ein Ärgernis darstellt.
Copilot ist in der EU aufgrund des Gesetzes über digitale Märkte nicht verfügbar
Die Copilot-Funktion wurde im Zuge der Einführung einer neuen Digital Markets Act (DMA)-Politik nicht in Europa eingeführt. Das Problem, mit dem Nutzer von AMD-Grafikkarten konfrontiert sind, könnte jedoch ein unbeabsichtigter Nebeneffekt für europäische Nutzer sein, da die Software in dieser Region bisher nicht verfügbar ist. Als Lichtblick wurde festgestellt, dass dieses Problem speziell mit dem neuesten AMD Adrenalin 23.9.3 Beta-Treiber zusammenhängt. Es ist zu vermuten, dass dieses Problem mit der nächsten WHQL-signierten Version behoben wird.
Workaround zur Umgehung des Problems veröffentlicht
Ein Benutzer des AMD-Community-Forums, rawintellect, hat einen Workaround entdeckt, mit dem das Problem umgangen werden kann. Der Benutzer schlug vor, das Befehlszeilentool vivetool zu verwenden, um die Copilot-Funktion zu deaktivieren, die nach den Erfahrungen mehrerer Benutzer die Ursache für das Problem zu sein scheint. Der folgende Befehl kann zu diesem Zweck über die PowerShell oder die Eingabeaufforderung als Administrator ausgeführt werden:
./vivetool /disable /id:44774629,44776738,44850061,42105254,41655236
Alternativ kann Copilot auch über den Gruppenrichtlinien-Editor oder den Registrierungs-Editor deaktiviert werden, um das Problem der Profilrücksetzung zu beheben. Benutzer sollten diese Lösungen jedoch mit Vorsicht genießen, da ein solches Vorgehen zu unbeabsichtigten Konsequenzen führen kann.
Frühere Windows-Updates überschreiben bekanntermaßen auch GPU-Treiber
Dies ist nicht das erste Mal, dass ein Windows-Update solche Probleme verursacht. Bei früheren Updates wurde das Überschreiben der von den Benutzern installierten GPU-Treiber festgestellt, sowohl von AMD als auch von Nvidia. Eine Gruppenrichtlinienänderung kann als vorbeugende Maßnahme gegen solche automatischen Überschreibungen dienen. Es wird daher erwartet, dass Microsoft diese Probleme behebt und in seinem nächsten Feature-Update eine Lösung bereitstellt. Da das Treiberteam derzeit mit der bevorstehenden Kompatibilität des 23H2-Features beschäftigt ist, bleibt es jedoch ungewiss, bis wann dieses Problem behoben sein wird.