Microsofts Unterwasser-Rechenzentrum ist 8x zuverlässiger als die auf dem Land

Microsofts Projekt Natick hat 864 Server für zwei Jahre ins Wasser gelassen und holt sie gerade für ein Experiment heraus, da es der Softwarekonzern als erfolgreich ansieht. Unterwasser-Rechenzentren, so Microsoft, könnten "logistisch, ökologisch und wirtschaftlich machbar sein".

Acht Mal zuverlässiger

Vor zwei Jahren versenkte Microsoft ein eigenständiges Rechenzentrum in den Gewässern vor den Orkney-Inseln vor der Küste Schottlands. Die Kapsel enthielt 12 Racks mit 864 Servern. Microsoft gibt an, dass der Pod eine Hardware-Ausfallrate von einem Achtel der traditionellen an Land befindlichen Rechenzentren aufwies. Das Team von Project Natick ist der Ansicht, dass diese enorme Verbesserung auf einige wenige Faktoren zurückzuführen ist. Erstens füllte Microsoft die Kapsel nicht mit Sauerstoff, sondern mit einer weniger korrosiven Stickstoffatmosphäre. Zweitens hatte der Offshore-Server keine Leute um sich, die Komponenten anrempeln konnten.

Microsoft zufolge hat das Unternehmen aus dem Experiment eine ganze Menge gelernt. Die verbesserte Ausfallrate ist ein Unterschied, der signifikant genug ist, um die Kosten des Unterwasser-Einsatzes auszugleichen.

Ökologisch nachhaltig

Das Projekt informiert das Team auch über Möglichkeiten zur Stromversorgung und Kühlung von Rechenzentren. Die Rechenzentren könnten z.B. neben Offshore-Windparks eingesetzt werden. Die kühlere Unterwasserumgebung ermöglicht im Allgemeinen energieeffizientere Designs; Microsoft zufolge könnten diese Pods Wärmeaustauschleitungen nutzen. Mit anderen Worten: der größte wassergekühlte Computer mit dem größten Reservoir aller Zeiten. Das Projekt "hat gezeigt, dass Rechenzentren betrieben und kühl gehalten werden können, ohne dass Frischwasserressourcen angezapft werden müssen, die für Menschen, Landwirtschaft und Wildtiere lebenswichtig sind". Selbst der weniger häufige Hardware-Austausch stellt eine erhebliche Umweltverbesserung dar, wenn man die Größenordnung betrachtet.