Google schließt sich Microsoft an und beschränkt den Zugang zu RT und Sputnik 

Microsoft hat gestern angekündigt, dass das Unternehmen aufgrund der problematischen Situation, die durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine entstanden ist, staatlich geförderte russische Inhalte auf seinen Bing- und Werbeplattformen verbieten wird. Nun hat sich Google mit Microsoft zusammengetan und ähnliche Schritte auf seinen eigenen Plattformen unternommen.

YouTube-Kanäle, die mit den russischen staatlich geförderten Sendern Russia Today (RT) und Sputnik verbunden sind, werden nun in ganz Europa blockiert. Diese Kanäle dürfen ihre Inhalte weder auf YouTube noch auf einer der anderen Google-Plattformen vermarkten. Die Empfehlungen für diese Kanäle werden auch weltweit herabgestuft. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen in den letzten Tagen bereits Hunderte von Kanälen entfernt, weil sie gegen die Community-Richtlinien verstoßen haben, wenn es um die Verbreitung von Desinformationen geht. Auch die Google-Suche zeigt bei der Suche nach Inhalten über den Krieg in der Ukraine nur noch verlässliche Nachrichtenquellen an.

Abgesehen davon sind Google-Dienste wie Maps, Search und YouTube auch weiterhin in Russland verfügbar. Das Unternehmen hat jedoch darauf hingewiesen, dass Google Pay möglicherweise nicht mehr verfügbar ist, da Sanktionen gegen russische Banken und Einzelpersonen verhängt werden. Das Unternehmen wird die Entwicklung der Situation weiter beobachten und bei Bedarf weitere Schritte einleiten. Google sagt weiter, dass:

Wir haben einen SOS-Alarm für die Suche in der Ukraine gestartet. Bei der Suche nach Informationen zu Flüchtlingen und Evakuierungen wird eine Warnung angezeigt, die auf Ressourcen der Vereinten Nationen für Flüchtlinge und Asylbewerber verweist. Wir arbeiten mit Expertenorganisationen zusammen, um hilfreiche humanitäre Informationen zu beschaffen, während sich die Situation weiterentwickelt.

Nach Rücksprache mit mehreren Quellen vor Ort, einschließlich lokaler Behörden, haben wir einige Live-Funktionen von Google Maps in der Ukraine vorübergehend deaktiviert, darunter die Verkehrsübersicht und Informationen über die Auslastung von Orten, um die Sicherheit der lokalen Gemeinschaften und ihrer Bürger zu schützen. Wir haben auch Informationen über Flüchtlings- und Migrantenzentren in den Nachbarländern hinzugefügt.

Google überwacht auch den Bereich der Cybersicherheit in der Ukraine und hat bereits einige böswillige Versuche abgewehrt, die Konten von Militärbeamten des Landes zu kompromittieren. Das Unternehmen hat seine Sicherheitsimplementierungen für die Ukraine aktualisiert, und seine bestehenden Dienste wie das Advanced Protection Program und Project Shield schützen bereits Personal und Unternehmen in dem Land. Google hat bisher keine Anzeichen für die Kompromittierung von Konten festgestellt.

Das ist aber noch nicht alles. Die Mitarbeiter von Google und Google.org haben bisher 15 Millionen Dollar für Hilfsaktionen in der Ukraine gespendet, und Google.org bietet humanitären Organisationen 5 Millionen Dollar in Form von Werbekrediten an, damit sie mit Menschen in Kontakt treten können, die Unterstützung benötigen. Die Teams von Google Security und Google People Operations bieten den Google-Mitarbeitern in der Ukraine ebenfalls Unterstützung und Kostenerstattung.