Google, Apple und Microsoft warnen Mitarbeiter mit H-1B-Visa vor Reisen außerhalb der USA
Neue "Online-Präsenzprüfungen" verlangen von Botschaftsangehörigen, die letzten fünf Jahre der Social-Media-Aktivitäten eines Antragstellers auf Plattformen wie Facebook, Instagram und X manuell zu überprüfen.
Google, Apple und Microsoft haben ihre Mitarbeiter mit Visum dringend gewarnt und sie gebeten, internationale Reisen unter allen Umständen zu vermeiden.
Die Warnungen, die über interne Memos der Rechts- und Einwanderungspartner der Unternehmen verschickt wurden, kommen zu einer Zeit, in der US-Botschaften weltweit, insbesondere in Indien, von historischen Verzögerungen bei Terminen von bis zu 12 Monaten berichten. Die Verzögerungen bei der Visaerteilung haben Berichten zufolge die routinemäßigen Reisen zum Jahresende für Tausende von hochqualifizierten Fachkräften mit H-1B-, H-4-, F-1- und J-1-Visa zu einem "risikoreichen" Glücksspiel gemacht.
Die Warnung vor einer "12-monatigen Wartezeit"
Memos von BAL Immigration Law (Vertreter von Google) und Fragomen (Vertreter von Apple) wurden diese Woche an die Mitarbeiter verteilt und wiesen auf eine sich verschärfende Krise bei der Visumvergabe hin.
Was ist der Grund dafür?
Die in den Memos erwähnten "operativen Einschränkungen" stehen im Zusammenhang mit einer bedeutenden Änderung der US-Einwanderungspolitik, die am 15. Dezember 2025 in Kraft getreten ist.
– Neue "Online-Präsenzprüfungen" verlangen von Konsularbeamten, die letzten fünf Jahre der Social-Media-Aktivitäten eines Antragstellers auf Plattformen wie Facebook, Instagram und X manuell zu überprüfen.
– Ein Sprecher des Außenministeriums bestätigte, dass die Konsulate nun "vor allem eine gründliche Prüfung jedes Visumantrags priorisieren" und sich von den bisherigen Bemühungen zur Verkürzung der Wartezeiten verabschieden.
– Hunderte von indischen Fachkräften, die über die Feiertage in ihre Heimat gereist sind, haben bereits von kurzfristigen Stornierungen berichtet. Termine, die ursprünglich für Ende 2025 geplant waren, werden auf Juni oder sogar Oktober 2026 verschoben.
Die Krise wird durch das fast vollständige Ende des "Interview Waiver"-Systems (Dropbox) für viele Antragsteller noch verschärft. Im Jahr 2026 wird für die meisten Visumsverlängerungen ein persönliches Vorstellungsgespräch erforderlich sein. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten und des zeitaufwändigen Social-Media-Screenings ist das System in Ballungszentren wie Chennai und Hyderabad praktisch zum Erliegen gekommen.
Der Zeitpunkt ist für den Technologiesektor besonders schmerzhaft. Google und Apple haben allein im Zyklus 2024-25 zusammen fast 10.000 H-1B-Visa beantragt. Für diese Unternehmen ist das Risiko eines "Brain Drain" – bei dem wichtige Software-Ingenieure oder Projektleiter ein Jahr lang im Ausland festsitzen – eine große Gefahr für ihre Produkt-Roadmaps für 2026.