Was Sie mit Solid-State-Laufwerken nicht tun sollten

6 Dinge, die Sie mit Solid-State-Laufwerken nicht tun sollten

Solid-State-Laufwerke unterscheiden sich wesentlich von mechanischen, magnetischen Festplatten. Aus diesem Grunde sollte man auch ein paar Dinge beachten. Zwar werden Solid-State-Laufwerke von dem Betriebssystem auf die gleiche Weise wie mechanische Festplatten dargestellt, funktionieren aber unterschiedlich. Folgende Dinge sollten deshalb beachtet werden.

Nicht defragmentieren

Die Speichersektoren einer SSD haben eine begrenzte Anzahl von Schreibvorgängen - auf billigeren Laufwerken oft noch weniger - und die Defragmentierung führt zu viel mehr Schreibvorgängen.
Außerdem bringt ein Defragmentierung einer SSD keinerlei Geschwindigkeitsverbesserungen.

Bei einer mechanischen Festplatte hingegen ist eine Defragmentierung von Vorteil, da sich der Kopf des Laufwerks über die Magnetplatte bewegen muss, um die Daten auszulesen. Wenn die Daten über das Laufwerk verteilt sind, muss sich der Kopf der Festplatte mehr bewegen, um alle kleinen Teile der Datei zu lesen, und dies dauert länger als das Lesen der Daten von einem einzelnen Speicherort auf dem Laufwerk.

Auf einem Solid-State-Laufwerk gibt es keine mechanische Bewegung. Das Laufwerk kann einfach die Daten von den Sektoren lesen, in denen es sich befindet.

TRIM

Die Betriebssysteme Windows 7+, Mac OS X 10.6.8+ oder eine Linux-Distribution (Linux-Kernel 2.6.28+) unterstützen die TRIM-Funktion Die Funktion sorgt dafür, dass freie Sektoren nicht mehr überschrieben oder "gelöscht" werden müssen. Ihre Sektoren werden als gelöscht markiert, aber bis sie überschrieben werden, konnten die Daten mit einem Dateiwiederherstellungs-Tool wie Recuva wiederhergestellt werden.
Deshalb sollten Sie bei einem Verkauf oder Entsorgung Ihres Computer oder Festplatte Tools wie Drive Wiper in CCleaner nutzen, um den freien Speicherplatz zu überschreiben und damit sicherzustellen, dass dieser voll mit unbrauchbaren Daten ist. Auf Betriebssystemen, die TRIM unterstützen, werden Dateien sofort gelöscht. Ihre Daten werden sofort gelöscht und können nicht wiederhergestellt werden. Einige älteren SSDs unterstützen TRIM nicht.

Verwenden Sie nicht Windows XP, Windows Vista oder deaktivieren Sie TRIM

Wenn Ihr Computer ein Solid-State-Laufwerk verwendet, sollte es ein modernes Betriebssystem verwenden. Dies bedeutet insbesondere, dass Sie Windows XP oder Windows Vista nicht verwenden sollten. Ältere Betriebssysteme unterstützen den Befehl TRIM nicht. Wenn Sie eine Datei auf Ihrer Festplatte löschen, kann das Betriebssystem den Befehl TRIM nicht an das Laufwerk senden. Somit bleiben die Daten in diesen Sektoren auf dem Laufwerk erhalten.

Zusätzlich zur theoretischen Wiederherstellung Ihrer privaten Daten, verlangsamt sich dadurch die Geschwindigkeit. Wenn Ihr Betriebssystem versucht, eine neue Datei auf diesen freien Speicherplatz zu schreiben, müssen die Sektoren zuerst gelöscht und dann beschrieben werden. Dadurch dauert das Schreiben von Dateien länger und die Schreibgeschwindigkeit des Laufwerks wird dadurch verlangsamt.
Deshalb sollten Sie TRIM auch nicht unter Windows 7 und anderen aktuellen Betriebssystemen deaktivieren. Es ist standardmäßig aktiviert - belassen Sie es dabei.

Kapazität der SSD nicht voll ausschöpfen

Sie sollten etwas Speicherplatz auf Ihrer SSD frei lassen, sonst wird die Schreibleistung des Laufwerks verlangsamt. Ein Puffer von 20 % sind empfehlenswert. Wenn Sie eine gute Balance zwischen Performance-Konsistenz und Kapazität wollen, sollten Sie nur bis zu 80 % des verfügbaren Speicherplatzes Ihrer SSD beschreiben. Sie werden sehen, dass die Schreibleistung langsamer wird, wenn Sie über diese Markierung hinausgehen.

Permanentes Schreiben ist zu vermeiden

Um die Lebensdauer Ihrer SSD zu erhöhen, sollten Sie versuchen, das Schreiben auf das Laufwerk so weit wie möglich zu minimieren. Zum Beispiel können Sie dies tun, indem Sie die Einstellungen Ihres Programms so anpassen, dass temporäre Dateien und Protokolle auf eine mechanische Festplatte gespeichert werden.

Große und selten genutzte Dateien gehören auf mechanische Festplatten

Solid-State-Laufwerke sind meist kleiner und pro Gigabyte viel teurer als mechanische Festplatten. Auf Ihrer SSD sollten sich "nur" Dateien des Betriebssystems, Programme, Spiele und andere Dateien, auf die häufig und schnell zugegriffen werden muss, befinden.
Da die Geschwindigkeit einer SSD für Ihre Mediensammlung nicht notwendig ist, sollten Sie für diese Art von Dateien eine mechanische Festplatte nutzen. Wenn Sie einen Laptop verwenden, sollte Sie eine externe Festplatte in Erwägung ziehen. Mechanische Festplattenlaufwerke sind noch sehr gut darin, eine sehr große Menge an Speicherplatz zu einem niedrigen Preis pro Gigabyte bereitzustellen.