Komponentenmangel zwingt OEMs dazu, Windows-Laptops gegenüber Chromebooks zu bevorzugen, sagt IDC

Sowohl Chromebooks als auch Windows-Laptops haben während der Pandemie einen massiven Aufschwung erlebt, aber die weit verbreitete Komponentenknappheit zwingt die Laptop-OEMs dazu, ihre bevorzugte Plattform zu wählen.

Im 2. Quartal 2021 wurden 12,3 Millionen Chromebooks ausgeliefert, ein enormer Anstieg von 68,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Nach Angaben von Lenovo hat jedoch die Verknappung von Komponenten wie Arbeitsspeicher und Treiber-ICs für Notebook-Panels die Verkäufe eingeschränkt. Lenovo zufolge hätte das Unternehmen 30-40 % mehr Geräte ausliefern können, wenn es nicht zu Einschränkungen in der Lieferkette gekommen wäre.

Laut IDC haben die PC-Hersteller aufgrund der Engpässe begonnen, ihre Produktionslinien zugunsten der profitableren Windows-PCs und auf Kosten der Chromebooks zu priorisieren.

Chromebooks machen 20 % des HP-Portfolios aus, und der HP-CEO Enrique Lores hat zugegeben, dass die preiswerten Laptops "einen gewissen Einfluss auf die [durchschnittlichen Verkaufs-]Preise auf der PC-Seite haben, weil Chromebooks insgesamt niedrigere Preise haben als der Rest des PC-Portfolios."

Obwohl Chromebooks immer noch stark nachgefragt werden und bei vielen Bildungseinrichtungen sogar im Auftragsbestand sind, haben die Anbieter angesichts der anhaltenden Komponentenknappheit begonnen, Windows-Laptops mit höheren Margen zu bevorzugen.

Der Wettbewerb wird durch die bevorstehende Markteinführung von Windows 11 verschärft, die wahrscheinlich einen Austauschzyklus für ältere Windows-Laptops auslösen wird, die das Betriebssystem nicht ausführen können.

Google wird in diesem Jahr stark auf das kommerzielle Segment setzen. Wir erwarten einen starken Fokus auf die Anwerbung von kleinen Unternehmen mit aktualisierten Diensten, wie z.B. die neue 'individuelle' Abonnementstufe für Google Workspace und Sonderangebote für CloudReady-Lizenzen zur Wiederverwendung alter PCs für den Einsatz neben bestehenden Chromebook-Flotten.

Angesichts der Tatsache, dass Apple seinen M1-Erfolg auf den kommerziellen Bereich ausdehnen möchte und Microsoft später in diesem Jahr Windows 11 auf den Markt bringt, wird das Rennen um die PC-Betriebssysteme so heiß umkämpft sein wie schon lange nicht mehr.