Festplatten: Verschlüsselung nur bedingt wirksam

Auch bei verschlüsselten Festplatten sind Angreifer fähig, die Daten mit wenig Aufwand auszulesen. Dies wurde auf einem Hacker-Kongress demonstriert.

Der Informatiker Tilo Müller führte am Freitag auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) in Hamburg vor, dass die Hardware-Verschlüsselung von Computern oder Notebooks keinen wirkungsvollen Schutz bietet. Die Computer-Hersteller machen damit Werbung, dass die integrierte Festplattenverschlüsselung vor allem nach einem Verlust oder Diebstahl eines Notebooks, interne Informationen von Unternehmen oder private Daten vor fremdem Zugriff Dritter bewahrt.

In unterschiedlichen Szenarien demonstrierte der IT-Sicherheitsexperte, der an der Universität Erlangen forscht, wie man eine verschlüsselte Festplatte im Standby-Betrieb mit dem PC eines Angreifers anschließen und auslesen lässt. Lediglich 3 von 12 getesteten Computer haben erkannt, dass die Festplatte im Standby-Modus abgesteckt worden sei, so Müller.

Es ist auch möglich bei einem komplett ausgeschaltetem Notebook, Zugriff auf die Daten der Festplatte zu erhalten. Dies gelingt durch eine einfache Manipulation des BIOS, obwohl zuvor ein falsches Passwort eingegeben wurde.