Über eine Milliarde PCs, Telefone und Geräte können über Wi-Fi ausspioniert werden

Über eine Milliarde Computer, Telefone und andere Geräte sollen eine Sicherheitslücke auf Chipebene aufweisen, die von Kriminellen ausgenutzt werden kann, um den verschlüsselten Wi-Fi-Verkehr abzuhören.

Der Fehler wurde von den Mitarbeitern des Euro-Infosec-Outfits ESET als KrØØk bezeichnet und entdeckt. Der Designfehler ist auch unter der Bezeichnung CVE-2019-15126 bekannt und steht in Zusammenhang mit der KRACK-Technik von 2017 zum Ausspähen von Wi-Fi-Netzwerken.

Ein Angreifer muss nicht in das WLAN-Netzwerk des Zielgerätes eingeloggt sein, um KrØØk auszunutzen. Bei erfolgreichem Einsatz kann der Schurke wiederholt Schnappschüsse des Datenverkehrs machen, als ob es sich um ein offenes und unsicheres Wi-Fi handeln würde. Diese Schnappschüsse können zum Beispiel Informationen wie URLs von angeforderten Webseiten, persönliche Daten während der Übertragung und weiter Dinge enthalten.

Die Sicherheitslücke ist kein Grund in Panik zu verfallen, da ein Angreifer sich zum einen in Ihrer Nähe Ihres Routers aufhalten muss und zum anderen werden Sie vielleicht eine Beeinträchtigung Ihres Wi-Fi bemerken.

Datenverkehr, der schon vor der Übertragung verschlüsselt wurde - wie HTTPS, VPN oder SSH - bleiben verschlüsselt. Einzig die Wi-Fi-Verschlüsselung ist geknackt.

KrØØk betrifft Geräte mit Wi-Fi-Chips von Cypress und Broadcom - dies sind die am häufigsten verwendeten Wi-Fi-Chips. Sie finden Verwendung in modernen Wi-Fi-fähigen Geräten wie Smartphones, Laptops, Tablets und IoT.

Zu den Geräten, bei denen bestätigt wurde, dass sie die anfälligen Chips nutzen, gehören Apples iPhone 6 oder höher, das 2018er MacBook Air, Amazons Kindle und Echo, Googles Nexus 5 und 6 und das Raspberry Pi Modell 3.

Wir haben auch einige Geräte mit Wi-Fi-Chips anderer Hersteller getestet, darunter Qualcomm, Realtek, Mediatek und Ralink. Die Schwachstelle konnte aber nicht festgestellt werden.

Auch wenn der Fehler in den Wi-Fi-Chips selbst liegt, kann er nach Ansicht der Forscher auf der Software-Ebene behoben werden.