Microsoft Defender im Vergleich zu Konkurrenten
In der Studie, die von Neowin entdeckt wurde, führte AV-Comparatives zwei spezifische Tests durch. Der erste ist die Dateierkennung und der zweite der Schutz vor Malware. Das Programm verfügt sowohl über einen Offline- als auch über einen Online-Modus, während die letztere Option nicht zur Verfügung steht. Bei der Dateierkennung testete die Gruppe, wie gut Antivirensoftware gute Dateien im Gegensatz zu bösartigen Dateien erkennen kann. Beim Malware-Schutz hingegen geht es darum, ein bösartiges Programm daran zu hindern, Änderungen vorzunehmen.
Bei den Tests zur Dateierkennung schnitt der Microsoft Defender im Offline-Modus schlecht ab. Er hatte eine Erkennungsrate von 60,3% im Vergleich zu anderen Anbietern auf der Liste wie Avast mit 94,2% oder Kasperksy mit 78%. Nur Trend Micro schnitt bei der Offline-Erkennung mit einer Erkennungsrate von 36,1% schlechter ab als Microsoft. Im Online-Modus erreichte Microsoft Defender jedoch eine Erkennungsrate von 98,8 % und lag damit zusammen mit Avast (99,5 %) an der Spitze.
Das ist gewollt, denn Cloud-basierte Antiviren-Dienste prüfen Ihren PC auf die neuesten Bedrohungen. Dennoch gibt es auch Nachteile, da nicht jeder PC immer online ist, um die neuesten Signaturen und Schutzmaßnahmen von Microsoft oder anderen Antiviren-Unternehmen zu erhalten.
Der Test gibt einen Hinweis darauf, wie abhängig die einzelnen Produkte von der Cloud sind und wie gut sie das System schützen, wenn keine Internetverbindung verfügbar ist. Wir würden vorschlagen, dass Anbieter von Produkten, die stark von der Cloud abhängig sind, die Nutzer entsprechend warnen sollten.
Betrachtet man die Schutzraten, so schnitt Microsoft in einem Test, bei dem 10.040 Malware-Samples in Systeme eingeschleust wurden, nicht allzu schlecht ab. NortonLifeLock hatte eine Schutzrate von 100% ohne kompromittierte Dateien, und Microsoft hatte eine Schutzrate von 99,95% mit 4 kompromittierten Dateien. Allerdings müssen bei dieser Zahl auch die Fehlalarme berücksichtigt werden, von denen Microsoft 5 und Norton 4 erhielt.
Trotz all dieser Daten gibt die Gruppe am Ende des AV-Comparatives-Berichts Microsoft immer noch den Sieg. Microsoft Defender erhielt die Auszeichnung Advanced "+", zusammen mit anderen Anbietern wie Avast, AVG, Avira, Kaspersky, McAfee und NortonLifeLock. Ein kleiner Ausfall macht ein Antivirenprogramm noch nicht zum Verhängnis, aber Sie sollten trotzdem vorsichtig sein, welche Dateien Sie öffnen, wenn Ihr PC offline ist, denn man weiß nie, wann ein Virus zuschlägt und wann die Antivirensoftware nicht optimal funktioniert.