Mozilla wirft Microsoft vor, "Dark Patterns" zu verwenden, um Edge unter Windows zu durchzusetzen

Mozilla, die Non-Profit-Organisation hinter dem Firefox-Browser, hat einen Bericht mit dem Titel "Over the Edge: How Microsoft's Design Tactics Compromise Free Browser Choice" veröffentlicht. In dem Bericht wird Microsoft beschuldigt, trügerische Designelemente, so genannte "Dark Patterns", einzusetzen, um Windows-Nutzer auf seinen Edge-Browser zu lenken und damit Konkurrenten wie Firefox und Chrome zu benachteiligen.

Der Bericht beschreibt mehrere Taktiken, die angeblich von Microsoft eingesetzt werden:

  • Einschleusen von Werbung für Edge: Mozilla behauptet, dass Edge-Werbung auf der Download-Seite von Chrome und in Bing-Suchergebnissen für andere Browser erscheint, was die Nutzer in die Irre führen könnte.
  • Verwirrende Schnittstelle: Der Bericht kritisiert die Windows 11-Einstellungen für die Auswahl des Standardbrowsers, bei denen einige Dateitypen und Linkzuordnungen auch nach der Auswahl eines neuen Standardbrowsers unverändert bleiben.
  • Irreführende Sprache: Mozilla weist auf Fälle hin, in denen Benachrichtigungen über Browsereinstellungen eine Sprache verwenden, die Systemwarnungen nachahmt und Nutzer möglicherweise zu Aktionen zugunsten von Edge verleitet.

Mozilla argumentiert, dass diese Praktiken die Wahlmöglichkeiten der Nutzer einschränken und den Wettbewerb auf dem Browsermarkt unterdrücken. Der Bericht schließt mit der dringenden Aufforderung an Microsoft, diese "schädlichen Designs" aufzugeben, und plädiert für regulatorische Maßnahmen zur Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs.

Microsoft hat bisher nicht auf den Bericht reagiert. Die Anschuldigungen kommen jedoch inmitten der laufenden Überprüfung von Technologiekonzernen und ihren potenziell wettbewerbswidrigen Praktiken. Das europäische Gesetz über digitale Märkte (DMA), das im März 2024 in Kraft treten soll, zielt darauf ab, den fairen Wettbewerb im digitalen Raum zu fördern. Es bleibt abzuwarten, ob die DMA die in Mozillas Bericht geäußerten Bedenken aufgreifen wird.

In diesem Zusammenhang äußerte die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) vor kurzem Bedenken gegen Googles überarbeiteten Vorschlag zur Privacy Sandbox, der den Wettbewerb auf dem Online-Werbemarkt weiterhin beeinträchtigen könnte. Dies folgt auf laufende Untersuchungen der Dominanz von Google und anderen Technologieunternehmen in verschiedenen Sektoren.

Es ist wichtig anzumerken, dass es sich hier nur um Behauptungen handelt. Während Mozilla seine Ergebnisse vorlegt, hat Microsoft noch nicht reagiert oder seinen Standpunkt dargelegt.

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